Vom Zeltlager ohne Zelt mit mir zu Hause

Mundschutzmaske. Foto: Ines Baur
Mundschutzmaske.

Das Pfingstzeltlager des Jugendrotkreuzes im DRK Kreisverband Nürtingen- Kirchheim/Teck fällt trotz besten Voraussetzungen 2020 Corona bedingt aus. Um dennoch ein wenig Lagerlaune zu verbreiten meine Impressionen der ersten beiden Tage aus meinem „Zeltlager 2020 Drhoim en Beira“.

Vom Material vorbereiten am Donnerstagabend musste ich mich leider abmelden. Nach 4 Tagen hat mir der Doc passende Pillen verschrieben die meinen rauschenden Durchfall trotz Zwieback und Fencheltee in Schach hielten. Man verzeihe mir die Abwesenheit. Bin jedoch der Meinung, dass die Aktion auch ohne mich recht zügig von statten ging, da diesmal nicht der ganze KV Keller mit auf Reisen ging.

Freitagmorgen dann voller Elan aus den Federn gehüpft. Eine Kleinigkeit zum Frühstück eingeworfen, beim Doc noch eine Blutprobe abgegeben und dann konnte sie starten, die große Fahrt ins Pfingstzeltlager 2020!

Ruck zuck und ohne nennenswerte Verkehrsstörungen sind wir auch innerhalb kürzester Zeit am Zeltplatz angekommen und ich muss sagen, der Vortrupp hat schon beachtliche Arbeit geleistet. Denn emsige Hände hatten in anscheinender Windeseile die Küche aufgebaut und eingeräumt. Der erste Blick über den Platz eröffnete auch ein traumhaftes Panorama in die nahe Umgebung. Im Aufenthaltsbereich gibt es diesmal sogar ein Sofa. Und nicht zu vernachlässigen der Sanitärbereich mit fließend warm und kalt Wasser, Dusche und Badewanne.

Wir machten uns nun noch im Schlafzelt nützlich und bereiteten das Bett vor. Auch das flutschte richtig von der Hand war im Nu erledigt. So schnell waren wir noch in keinem Zeltlager mit dem Aufbau fertig. Ein herzlicher Dank vor allem an den Vortrupp und an Toni für die erstklassige Ausschilderung der Fahrtroute!

Zum Thema Lagerfeuer hielten sich die Lagerleiter eher bedeckt, denn das muss dieses Jahr einfach ausfallen, ja bittere Pille, aber im 2. OG Dachlogia geht das einfach nicht. Die Lagerregeln waren daher schnell abgehandelt und einstimmig für angenommen.

Die Nacht startete mit einigen Videos aus der Online Bibliothek, denn erstmalig im Zeltlager ist Internet im Überfluss verfügbar. In diesem Sinne guten Schlaf und bis Morgen.

Samstag:

Einen wunderschönen guten Morgen aus dem Zeltlager 2020 Drhoim en Beira!

Erste Nacht, auf dieser komischen Matratze sehr ungewohnt und dann noch ohne Schlafsack, mit Bettdecke! Der Müdigkeitsstand hat dafür schnell den nötigen Schlaf besorgt.

Heute der erste richtige Zeltlagertag. Der Küchendienst ist auch nicht mehr das was es mal war, nix vorbereitet, keine Weckla und nur die üblichen Überlebensspender: Milch, Haferflocken und Joghurt. 

Nach der Besprechung startete auch schon direkt im Anschluss ans Frühstück der erste Workshop. Glasscheiben kreativ von Blütenstaub und Fliegenscheiß befreien. Frühsport war hier inklusive, denn der Workshopleiter suchte sich dynamische Positionen für die Gestaltungsobjekte auf dem gesamten Zeltplatz aus.

Das diesjährige Großprojekt des Zeltlager 2020 Drhoim en Beira war eigentlich als Tagesworkshop geplant, stellte sich aber bei den Vorbereitungen am Freitag als Wochenendprojekt heraus.

Ziel ist die Erneuerung der Kugelkopfanhängerkupplung am Traktor. Dafür erfolgte bereits am Freitagnachmittag der Zuschnitt der Einzelteile. Heute starteten dann die Fräsabeiten für die Anhängekonsole, welche sich auf Grund tückischer Messfehler in die Länge zogen. Doch wie soll's auch sein, jedes Zeltlager lebt von der kreativen Improvisation.

Die Lagerküche wusste zu überraschen. Nach den gebrägelden Nudeln mit Ei und Tomatensoße folgte ein leckerer Erdbeerjoghurt und zum Abendessen, gewohnt nach 18.30 Uhr, Pizza! Ja Pizza - ein absolutes Highlight fürs Zeltlager und war entsprechend schnell vergriffen.

Auch ohne Lagerfeuer soll die Stimmung nicht leiden und so fügten die Lindach Taler aus Neidlingen, Splittergruppe von unserer Zeltlagerband Soundjack, einen Live Gig via Facebook ein. Sagenhaft, die Hütte bebte und die Nachbarn werden Einsicht haben. Auf dem Trockenen sitzt man im Zeltlager auch nicht, der lokale Getränkehändler hat die lokalen Spezialitäten im Kühlschrank verstaut.

Zwischenzeitlich hat sich die Sonne auch in einem traumhaften Sonnenuntergang über dem Balzholzer Feld verabschiedet und den Hohen Neuffen in ein strahlendes Abendrot gehüllt.

Morgen geht’s weiter…

Heiner Wohlfahrt

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Zeltlager 2020 L-E

Holunderblütensirup. Foto: Ines Baur
Holunderblütensirup.

Ich wäre am Donnerstag zum Lkw laden bereit gewesen. Kein Corona- oder Norovirus. Sogar meine Kollegen haben sich gewundert, dass ich nicht wie ein aufgeregtes Huhn im Hof des Kreisverbands herumgehüpft bin. Und mich gehörig bedauert! Also eine Runde Mitleid für mich. Aber Jammern hilft nichts, seit 22 Jahren das erste Mal an Pfingsten dahoim in L-E (Leinfelden-Echterdingen.

Also Homeoffice bis 23.30 Uhr, unser JRK Hygieneprojekt in Schulen muss laufen. Und kein Lagerleiter hat den Hut aufgesetzt, um mich zu erlösen…

Frühstück am Freitag ist ausgefallen, wird von mir auch eher überbewertet. Mittagessen übrigens auch, denn in der Horde schmeckt’s deutlich besser. Für’s Abendessen hatte mir mein Chef zumindest ein Care-Paket mit lecker Wurst und Käse aus Italien gepackt.

Die Fensteraktion hatte ich mir auch als Großprojekt überlegt. Allerdings passieren die meisten Unfälle im Haushalt. Die Verrenkungen wollte ich mir auch ersparen, da ich ja die Grundhaltung habe: Sport ist Mord. Also einfach Brille und Kontaktlinsen nicht gründlich gereinigt, dann sieht man den Blütenstaub auf den Scheiben nicht so sehr.

Die Verpflegung beim Zeltlager ist ja immer ein Highlight. Normalerweise nehme ich da immer mind. 2 Kilo zu. Klappt nicht, denn am Samstag war wieder mal Schmalhans Küchenmeister. Bis auf ein paar Rosmarinkekse mit Rote-Linsen-Brotaufstrich und Schnittlauch gab’s nichts hinter die Kiemen.

Meine Workshops waren nicht gut frequentiert. Außer mir wollte keiner den geschossenen Lauch aus dem Garten (ca. 10 Stangen) putzen und einfrieren. Der Holunder steht in voller Blüte, aber kein Mensch, der mit mir daraus Sirup gekocht hat. Auch die Wäscheständer sind nicht in gewohnter Form bestückt. Statt Dutzende Geschirrtücher nur Socken, Jeans und Hausnotruf-Klamotten.

Vielleicht schlafe ich heute Nacht einfach im Schlafsack, so dass wenigstens ein bisschen Zeltlagerfeeling aufkommt.

Ines Baur

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Sonntags Drhoim en Beira

Bin mit den Melodien des Lindach-Quartetts sanft in den Schlaf geschunkelt. Zur Überraschung: es war dunkel, niemand schnarchte, keine leeren Flaschen auf dem Weg zwischen Küche und Lieblingsplatz am gedachten Feuer und in der Küche keine Anzeichen eines späten Hungernotstands.

Nicht die ersten Sonnenstrahlen weckten mich, nein das zeltlagertypische Bedürfnis wenn man zu lange schläft. Bedürfnisse, die entleert werden müssen.

Auf dem Weg die üblichen Kandidaten und Gesichter. Back im Bett noch eine kleine Verlängerung, wenn‘s schon mal ‚ne Matratze gibt, die die Zeit im Bett ohne Rückenzwicken überbrückt.

Ich lauerte dann mit dem einem Ohr auf das erlösende Klingeln der Lagerglocke, doch vergebens. Hat der Küchendienst verschlafen oder was ist los? Tja Kopf aus der Koje, was sahen meine Augen?! Neue Masche oder was, Selbstbedienung! Jeder macht sich was er braucht selber, Weckla holen inklusive. Mist, wieder nix.

Zu fortgeschrittener Stunde war das dann eigentlich der Workshop des Vormittages, gepflegt und ausgiebig Frühstücken. Die Weckla hab‘ ich mir aus dem Kopf geschlagen - schon beleidigt - Brot tut‘s auch, jetzt da es wieder Hefe in haushaltsgängigen Mengen zu kaufen gibt.

Workshop Nr. 2 folgte dann auch sofort auf das Frühstück. Ganz neue und kreative Züge sind das dieses Jahr im Zeltlager. Fleisch ist beinahe gänzlich vom Menüplan verschwunden, es lebe das Gemüse. Heute hatten wir Küchendienst. Und wie das so ist, wenn du nur mit dir selbst im Zelten bist, gibt es nicht so viele helfende Finger die die Sachen wegschaffen, wie wenn du dann mal dran bist. Also ratzfatz die Maultaschen klein geschnitten und mit Brokkoli und Käse überbacken, denn das Großprojekt stand schließlich auch noch an.

Das Großprojekt hatte es wirklich in sich. Vorbereitung ist halt doch alles. Ein paar Ecken und Flächen mussten noch nachgesetzt werden und dann passte doch mal das erste Teil in den vorgesehenen Platz am Traktor. Jetzt noch die Bolzen durch und… die gehen nicht ganz durch. Denn ein 22mm Bohrer macht ein Loch das für ein 22mm Bolzen, das zu eng ist. Damit das besser flutscht dann doch noch die Bohrungen ausdrehen. Ein Brocken Eisen hat sich auch noch gefunden, der als weiteres Teil fungiert. Der Weg zur Vollendung bleibt spannend.

Dass wir sonntags normal ins Schwimmbad gehen, möchte ich hier nicht erwähnen. Wir reden jetzt einfach nicht darüber wie schön es wäre so genüsslich zu planschen, rutschen oder das warme Solebad im Außenbereich zu erleben. Nein wir machen uns keine Gedanken darüber und ignorieren den Ausflug ins Schwimmbad.

Konzentrieren wir uns aufs Abendessen, zu gewohnt später Stunde, einen ganzen Topf voll Grießbrei mit Zwetschgenkompott!

Am Abend wartete die Dame vom Office um die ganzen Erlebnisse des Tages abzutippen. Erstaunlich, was da an einem Tag so zusammenkommt, und das alles ohne Fotos.

Doch auch das ist jetzt geschafft und die Ruhe kommt in meinem Lager zurück.

Gute Nacht

Der Montag en Beira

Wir haben heute den Genießer Modus aktiviert. Eigentlich ungewollt, doch wenn‘s mal läuft, ruhig laufen lassen. Über Nacht lächelte der Mond am sternenklaren Himmel, noch immer ohne Kondensstreifen durchzogen. Am Morgen klingelte keine Glocke und auch die kleinen und großen Frühaktiven waren nicht aktiv. So kann es vorkommen auch im Zeltlager mal länger liegen zu bleiben.

Der knurrende Magen rebellierte dann doch gegen den Gedanken eine weitere Runde auf den Traumpfaden zu drehen. Raus aus der Sule!

Nach der ersten Hungerstillung dann der noch zu erledigende Beitrag zur Gemeinschaft: Sanitärdienst.

Und dann noch eine wunderbare Idee um Frühstück, Brunch und Mittagessen prima in mehreren Gängen zu kombinieren: WAFFELN!!

Man beginnt mit einem Grundteig, süß oder salzig und frisst sich einmal durch den Kühlschrank oder den Vorratsschrank. Egal ob mit Puderzucker, Apfelmus, Nutella, Banane… die süße Tour. Oder die Herzhafte mit Gemüse, Speck, Knoblauch Kräuter Quarkmischung, es gibt glaub‘ ich nicht viel, das nicht zu einer frischen, warmen und knusprigen Waffel passt. So kam das eine zum anderen und am Ende war Schlaraffia geboten. Auch der vielen Pollen wegen, die zurzeit in der Luft umherschwirren.

Das Wochenendprojekt Kugelkopfanhängerkupplung hatte heute auch abrupt Pause eingelegt, als ich bemerkte, dass die benötigten Schrauben zwar in der richtigen Länge in den Restbeständen auffindbar waren, jedoch nicht in der Festigkeitsklasse. Und bei einer Anhängerkupplung wollen wir doch kein Risiko eingehen.

So blieb es bei Schlaraffia und einer Bildungsreihe mit Lach- und Sachgeschichten der Sendung mit der Maus.

Der letzte Abend bricht nun an mit der Hoffnung auf ein bleibendes Schönwetterhoch, dass die Zelte morgen so schnell abgebaut sind wie sie aufgebaut waren. Ich sage tschüss und bis hoffentlich nächstes Jahr in alter Frische. Nicht wieder Drhoim en Beira sondern auf der Häuptleswiese.

Schee wars trotzdem den Tag mit den Gedanken und Erinnerungen eines sonstigen Zeltlagertages zu vermischen. Wenn auch einiges fehlt, vor allem IHR!

Heiner Wohfahrt

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L-E bricht Tabus

Katze. Foto: Ines Baur
Katze.

Ich hab’s getan: Alles, was eigentlich gar nicht beim Zeltlager geht. Auf nem normalen Herd in einer kleinen Pfanne Maultaschen mit Eier angebraten. Irgendwie scheinen der Lagerleiter und die Jugendreferentin doch auf dem gleichen Zeltlager zu sein. OK, sehen wir mal von der Variante mit überbackenem Brockkoli versus einem Berg von grünem Salat mit Wildkräutern ab.

Bügeln und Steuerklärung sind jedoch ein völliges Tabu. Beim Pflegen der Tomaten und Bohnen hat sich immerhin eine Teilnehmerin gemeldet, die keine Angst vor dreckigen Pfoten hat. Vielleicht wollte sie sich auch nur einschmeicheln, so dass ich nächstes Jahr auch zuhause bleibe.

Geht gar nicht – abgelehnt!

Wie vermisse ich die leckeren Weckla mit Leberkäs und ganz viel Senf vor der Heimfahrt. Sabine hat’s zelebriert, ich war wohl nicht ganz up to date. Ok, die Aufräumaktion im Keller würde ich mir gerne ersparen. Aber dann die erlösende Nachricht: Alle TN sind heil daheim angekommen. Da fallen einem alle Nierensteine ab. Nächstes Jahr wird hoffentlich alles anders. Ich übe mich schon mal in Erdbeer-Marmelade kochen für unser Schlaraffia 2021. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Ines Baur

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Zeltlager 2020 mit Satellit in Frankfurt am Main

Ich war von Anfang an skeptisch, als ich hörte, dass es dieses Jahr einen „Satelliten“ des Zeltlagers in Frankfurt geben sollte - aber ich vertraute der Lagerleitung und lies mich auf das Experiment ein. Der Anfahrtsweg war für mich sehr kurz und es gab wenig Gelegenheit sich zu verfahren. Der Aufstieg zum Platz hatte es allerdings in sich: 102 Treppenstufen zu einem wirklich kleinen Gelände - die Aussicht von dort oben war allerdings großartig: links der Frankfurter Zoo und rechts die Skyline.

Nach der ersten Nacht fiel ich recht unausgeschlafen vom Sofa - denn für das halbe Zeltlager-Gefühl hatte ich dort genächtigt, bei offenem Fenster. Ein wenig Lagergefühl kam hier auf: die Vögel zwitscherten und die Pfauen fiepten.

Die Workshops dieses Jahr waren spannend: meine „Lässigkeit“ wurde beim Waschen der Wäsche mit einem roten Kleidungsstück getestet - alles wurde rosa. Geschick und Ausdauer war gefragt, beim Aufbauen eines neuen Regals. Das Geländespiel im Anschluss fiel recht einsam aus und die einzelnen Spiele glichen eher „Putzstationen“.

Aufgrund der Lage des Platzes war nur ein Zweidimensionales Lagerfeuer auf dem Bildschirm möglich. Hier muss ich zurückmelden: nächstes Jahr muss das Lagerfeuer wieder in 3D und analog aufgestellt werden. Aber als Tonis Porträt (mit Hut) auf dem Tisch konnte das Trinken beginnen. Positiv kann hier vermerkt werden, dass auch der Weg zur Toilette nur Luftlinie 7m betrug und der Klodienst wirklich durchweg gute Arbeit geleistet hatte.

Die Verwirrung beim Frühstück war groß, da das Nutella stets cremig war…

Zusammenfassend kann berichtet werden, dass von einem Zeltlager-Satelliten in den kommenden Jahren abgeraten wird. Folgende Begründungen sind hier zu nennen: Fehlender heimischer schwäbischer Dialekt und alte Freund*innen, kein wärmendes Lagerfeuer und weitläufiges Gelände, fehlende konstante Witze und Lachen…

Ich habe euch vermisst.

Nicole Kreckel

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Tischardt-Frickenhausen lebt mit

Feldbett. Foto: Sabine Ittner-Höß
Feldbett.

Donnerstag, 28.05.2020: Schlafsack und Feldbett hergerichtet. Dann leider keine Hektik und kein Stress. Könnte heulen.
Freitag, 29.05.2020: Feldbett aufgebaut, Schlafsack drauf. Fertig der ZELA-Aufbau.
Samstag, 30.05.2020: Erdbeeren gewaschen, geschnippelt, Marmelade gekocht. So ganz nach Thema "Schlaraffenland".
Sonntag. 31.05.2020: Tag verwechselt, zum 18.Geburtstag gratuliert. Sch.. bin halt schon älter, sorry.
Montag, 01.06.2020: Hollunderblütensirup gekocht. Hmm, der ist lecker.
Dienstag, 02.06.2020: zum Mittagessen LKW... Kein Aufräumen!!!!
ABER IN 2021 LASSEN WIR UNS NICHT UNTERKRIEGEN.

Sabine Ittner-Höß

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ZELA 2020 Schlaraffia unter COVID-19

Pella. Foto: Toni Reina
Pella.

Freitag 29.05.20 pünktlich um 10:00 Uhr wie immer beim Vortrupp stehe ich bereit, vermutlich kann ich schon gar nicht anders wenn man seit 1974 aufs Zeltlager geht. Aber diese Mal ist etwas anders?

Ich warte nicht beim KV, sondern zu Hause im Garten.

Nach 46 Jahren ist es nun das 2. Mal dass dass Zeltlager ausfallen muss.

Damals 1986 (vor 34 Jahren) hatte die Regierung beschlossen, dass wegen Tschernobyl es nicht erlaubt ist Aktivitäten in der freien Natur durchzuführen. Für uns JR´ler eine Katastrophe mittleren Ausmaßes.

Nun wenn ich schon keine Zelte aufbauen darf, gehe ich halt einkaufen. Das Pfingstwochenende wird lang.

16:00 Uhr: eigentlich sind um diese Uhrzeit alle Zelte aufgebaut, der Vortrupp hat das eine oder andere Getränk bereits zu sich genommen und Stufi hat schon einen Sonnenbrand.

Zelt ist aufgebaut also kann es losgehen.

Ich habe beschlossen, dass keiner einen Hut aufziehen muss und ab jetzt das Licht im Klo brennt.

Meine erstes Lagerfeuer ohne JRKler im Garten.

Die Gitarrenklänge sind halt nicht life sondern kommen aus dem Lautsprecher.

Auch wie bei einem echten Zeltlager die Nacht ist recht frisch.

Samstag 30.05.20: Ich hab gehört die Küche soll kalt bleiben, irgendwie hat das Kochteam verschlafen. Aber ich möchte ungern an Schlaraffia auf Kulinarisches verzichten, also früh loslegen und selber Hand anlegen -  voilà – eine kleine Paella.

Sonntag 31.05.20 werde ich ganz nach dem Motto Schlaraffia nichts machen außer sonnen und ausruhen. Vielleicht noch einige Reste vernichten – aber sonst nichts.

Montag der 01.06.20, auch dieser Tag ist gerettet. Nicht nur Ben sondern auch meine Schwiegertochter in spe hat Geburtstag, und da werden wir wieder kulinarisch verwöhnt.

Der Tag der Abreise, Dienstag 02.06.20. Im Ernstfall wird früh aufgestanden und alles zusammengepackt.

Um 8:00 saß ich tatsächlich beim Frühstück, nur Aufräumen musste ich nicht.

Wie auf dem Zeltlager wird pünktlich um 12:00 Uhr gegessen, traditionell natürlich LKW

Eigentlich wollte ich dieses Jahr das letzte Mal mit aufs ZELA vom JRK, dann hätte ich das 45ste voll gehabt. Nun schweren Herzens muss ich wohl kommendes Jahr (wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt) mit.

Ich hoffe dass es dann ebenso ein geiles Wetter gibt wie dieses Jahr.

Euer Toni

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